Gefahrenanalyse und Risikobewertung

Die Gefahrenanalyse und Risikobewertung (GuR), (siehe ISO 26262-3:2018), liefert Sicherheitsziele für sicherheitsrelevante Funktionen. Dabei werden zusätzlich Sicherheitsintegritätsstufen (ASIL) zugewiesen, die ein Maß dafür darstellen, inwieweit ein System zuverlässiger gestaltet und/oder besser überwacht werden muss, damit ein gesellschaftlich akzep- tiertes Restrisiko beim Auftreten von Fehlern gewährleistet ist.

Die Gefahrenanalyse und Risikobewertung (GuR) wird zu Beginn des Entwicklungsprozesses für Systeme mit Sicherheitszielen durchgeführt. Dabei werden Anforderungen für die Entwicklung definiert. Im Gegensatz zur FMEA spielt hierbei das Versagen von Komponenten und Systemen keine Rolle. Das Ergebnis der GuR ist eine ASIL-Einstufung (QM, ASIL A, ASIL B, ASIL C).

ISO 26262 sowie ISO 25119 / DIN EN 16590 geben ein strukturiertes Verfahren für ein „Hazard analysis and risk assessment (HARA)“ vor, um für ein System bestimmen zu können, ob es ein sicherheitsrelevantes System ist, und falls ja, wie hoch der Grad der Sicherheitsrelevanz ist.

Basierend auf einer Kombination von:
- der Häufigkeit des Vorkommens einer Gefahrensituation (Exposure),
- der Schadensschwere (Severity)
- der Kontrollierbarkeit (Controllability)
ist eine Vorgehensweise definiert um den ASIL (Automotive Safety Integrity Level) im automobilen Bereich sowie einen AgPL (Agricultural Perfromance Level) im Bereich der Land- und Forsttechnik bestimmen zu können.

HARA vs. FMEA:
- Die HARA (G&R) dient dazu, Anforderungen (Requirements) an die Entwicklung zu definieren
- Die FMEA wird dazu eingesetzt, zu überprüfen, ob die vorhandenen Anforderungen auch entsprechend erfüllt werden

Glossar Fachbegriffe im Überblick